27 Apr2014
Vier Fragen an Dr. Kai Arzdorf

1. Kai, warum hast Du Dich damals für das Promotion plus+ qualifiziert Programm beworben, was hat Dich an dem Programm besonders interessiert?
Mein Studium der Mathematik war sehr theorielastig, insbesondere, weil ich mit arithmetisch-algebraischer Geometrie eine sehr reine Disziplin der Mathematik als Forschungsschwerpunkt gewählt hatte. Da schien es mir sinnvoll, mit Promotion+ ein Gegengewicht in Form von Praxis und Industrienähe zu setzen und gleichzeitig durch die entsprechenden Trainingsmodule wertvolle Kommunikationserfahrungen sammeln zu können.
2. In welcher Promotionsphase befandst Du Dich damals und wie passte das Qualifizierungsprogramm für Dich dazu?
Damals befand ich mich etwa in der Mitte meiner Promotionsphase. Einige meiner Mitteilnehmer/Innen waren dem Abschluss der Promotion schon deutlich näher und standen kurz vor Abgabe ihrer Dissertation. Ich hatte hingegen noch ein wenig Zeit, was für mich mehrere Vorteile hatte: einerseits konnte ich gut die entsprechende Zeit für die regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen aufbringen und mich auf die jeweiligen Inhalte voll konzentrieren, andererseits hatte ich in der „heißen“ Endphase meiner Promotion (dem halben Jahr nach Abschluss von Promotion+) meinen Kopf wieder weitgehend frei für das Lösen mathematischer Probleme. Darüberhinaus konnte ich bei meinen nebenher laufenden Bewerbungen und Bewerbungsgesprächen bereits auf Erfahrungen zurückgreifen, die ich im Zuge von Promotion+ gemacht hatte und unmittelbar im Anschluss an meine Promotion meine neue Arbeitsstelle beginnen.
3. Wie hast Du den Einstieg bei der Siemens AG geschafft und welche Aspekte haben Dir dabei besonders geholfen?
Der Einstieg bei Siemens bereitete mir keine Probleme und ich fühlte mich vom ersten Tag an wohl. Es war sicherlich von Vorteil, die Grundzüge des Projektmanagements bereits vermittelt bekommen zu haben, ebenso wie gewisse Kommunikationsfertigkeiten. Besonders wertvoll empfand ich aber die Betreuung durch meinen Mentor Michael Stratmann von der FSS Management GmbH, der mir im Rahmen des zusätzlich angebotenen Mentoring-Programms vermitteln konnte, wie die Wirtschaft tickt und der für mich noch heute kompetenter Ansprechpartner ist.

Für mich blieben keine Wünsche offen.
5. Was würdest Du Promovierenden für Ihren beruflichen Weg nach der Promotion gerne als Tipp mitgeben wollen?
Sowohl als begeisterter Mathematiker, als auch als leidenschaftlicher Alpinist kann ich sagen: Probleme sind dafür da, um gelöst zu werden. Mit der richtigen Herangehensweise und Planung, geeignetem Werkzeug, genügend Ausdauer und Willenskraft wird man letztlich immer wieder einen Schritt vorwärts kommen bis man schließlich einen geeigneten Lösungsweg gefunden haben wird und das Problem gelöst oder den Gipfel bestiegen haben wird.
Dieses Interview erschien im Newsletter 02/2014 der Graduiertenakademie der Leibniz Universität Hannover. Er wurde uns freundlicherweise zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Unsere Stiftung unterstützte Dr. Arzdorf vor zwei Jahren bei der Karriereplanung. Wir sind ihm weiterhin freundschaftlich verbunden.