Skip to main content

Abenteuer Kambodscha – Ich bin mittendrin statt nur dabei

| Elene Oberle | Soziale Verantwortung

Es gibt so viel zu entdecken auf dieser Welt. Anfang des Jahres habe ich an dieser Stelle über mein Freiwilliges Soziales Jahr in Perú berichtet. Diesmal erzähle ich von meiner neuen Erfahrung in einem ganz anderen Teil der Welt: Kambodscha.

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für die finanzielle Unterstützung des Rotary Clubs Hannover-Leineschloss und der STRATMANN STIFTUNG, die einen großen Teil zur Umsetzung des Kambodscha-Projekts beigetragen haben.

Mit einer Gruppe von 30 Leuten aus dem CVJM Graben-Neudorf ging es im März 2017 nach Südostasien. Unser Plan: Mit einem kambodschanischen Entwicklungshelfer bei Hilfsprojekten mit anpacken, Kontakte knüpfen und beim Bau einer neuen Schule helfen.

Eine neue Schule in Pursat

Kambodscha Auf einer Farm nahe der Kleinstadt Pursat soll eine neue Schule entstehen. Dort gibt es sehr viele Kinder, die mindestens eine Stunde zur nächsten Schule laufen müssen und deshalb von den Eltern zuhause behalten werden. Das Gebäude wird auf einen Acker gebaut.

Bei 35 Grad im Schatten schleppen wir Steine mit selbstgebastelten Tragen aus Reissäcken von einer Ecke in die nächste und schaufeln die Gräben für das Fundament mit rostigen Spaten. Wir staunen, wie schnell das Bauwerk auch mit ganz einfachen Mitteln entsteht.

Als das Fundament steht, machen wir in den umliegenden Dörfern Werbung für die neue Schule, wir sprechen mit den Eltern und machen Ihnen bewusst, wie wichtig Schulbildung ist. Die Verständigung ist schwierig. Aber Tanzen und Fußball spielen geht auch ohne Worte.

Als die Wände stehen, reisen wir weiter. Ein paar Wochen später ist auch die Innenausstattung der „Green Hope School“ fertig. Wir freuen uns zu hören, dass viele Kinder angemeldet sind, die vorher überhaupt keine Schule besucht haben! Es kann also losgehen.

Ein Slum in Phnom Penh

Ich fahre mit anderen Helfern für drei Tage in einen Slum. Dort besuchen wir ein paar Menschen und reden mit ihnen – dabei hilft uns ein Dolmetscher. Wir hören uns deren Sorgen an. Es ist schwer zu ertragen, da die Menschen in sehr schwierigen Situationen sind und sich von uns einen „Rat“ erhoffen – den wir Jugendliche aus gut behütetem Hause in Deutschland nicht geben können. Aber es ist schön zu spüren, dass es den Menschen Mut und Hoffnung schenkt zu wissen, dass sie nicht vergessen sind und dass es Menschen gibt, die sich für sie interessieren.

Kambodscha2Zwischendurch machen wir Hygiene-Workshops und üben Händewaschen, Zähneputzen und wir waschen viele Kinderköpfe. Gerade in diesen Ländern ist Hygiene und das Verständnis dafür wichtig, um Krankheiten und Epidemien vorzubeugen.

Die Zeit in Kambodscha war eine riesige Herausforderung für mich. Die armen Verhältnisse, in denen so viele Menschen dort leben, haben mich erschüttert. Ich wurde mit Alkoholismus, Drogen, sexuellem Missbrauch, Kinderprostitution, Glücksspiel und extremer Armut konfrontiert. Oft kam mir unsere Arbeit aussichtslos vor, die Probleme schienen schlichtweg nicht lösbar.

Umso wichtiger finde ich, dass wir uns unserer Verantwortung bewusstwerden und nicht wegschauen. Jeder Cent hilft. Wenn nur ein Kind nun die Möglichkeit erhält, zur Schule gehen zu können und damit eine Möglichkeit bekommt, die es vorher nicht hatte, hat sich der Schulbau absolut gelohnt.

Kambodscha Schule

Deshalb bedanke ich mich nochmal von ganzem Herzen für die Spende der STRATMANN STFITUNG! Ohne ihre Großzügigkeit wäre unsere Arbeit nicht in dem Maße möglich gewesen! Gemeinsam haben wir die Welt ein Stück lebenswerter gemacht.

Arkoun tiran! (Vielen Dank!) und Herzliche Grüße, Ihre Elena Oberle