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01 Mär2010

"Kirchenmusiker ist ein interessanter Beruf"

Verfasst von Johanna Kiebeler .

Praktikumsbericht von Johanna Kiebeler, Landesgymnasium für Musik in Wernigerode

Vom 14. bis zum 23. Februar 2010 fand das Schulpraktikum aller Zehnt-Klässler meiner Schule statt. Schon früh hatte ich mich dazu entschlossen, mein Praktikum bei Lothar Mohn zu absolvieren, der seit 1991 Kirchenmusikdirektor an der Neustädter Hof- und Stadtkirche in Hannover ist.

Mich interessierte vor allem das Musikalische: die Chorleitung der verschiedenen Kantoreien und die C-Prüfungen, die in dieser Zeit abgelegt wurden. Außerdem finde ich die Verbindung vom Musik und Kirche sehr interessant.

Ich habe jahrelang in kirchlichen Kinderchören und in der Jugendkantorei in Burgdorf gesungen und dabei natürlich auch mit Kirchenmusikern zu tun gehabt, so dass ich einige musikalische Erfahrungen schon hatte, aber bis dahin immer auf der „anderen Seite“ stand.

Aber die gesamte Bandbreite an Aufgaben, die ein Kirchenmusiker erfüllen muss, war mir noch nicht bewusst. Ich hatte vorher keine genauen Vorstellungen, was mich während des Praktikums erwarten würde.

Herrn Mohn ist es aber auf jeden Fall gelungen, mir viele Seiten seiner Arbeit zu zeigen, die interessanten, wie die C-Prüfungen und die weniger spannenden, wie zum Beispiel das Notenarchiv des Handglockenchores zu überprüfen.

SONNTAG

Mein Praktikum begann am Sonntag, dem 14. Februar 2010, eine halbe Stunde vor Gottesdienstbeginn. Herr Mohn und ich haben den ungefähren Ablauf meines Praktikums besprochen. Dann musste noch ein Bassregister der Orgel nachgestimmt werden, das für ein Lied benötigt wurde.

Während des Gottesdienstes habe ich oben mit an der Orgel gesessen. Am faszinierendsten fand ich die Pedale und vor allem wie schnell sie gespielt wurden - das konnte ich am nächsten Tag im Orgelunterricht noch besser beobachten.

Nach dem Gottesdienst mussten wir schnell zu einer Sitzung der „Initiative Hannoverscher Chorleiterinnen und Chorleiter“ gehen. Dort ging es um die Absprachen über verschiedene Chorevents. Es war ganz interessant, aber es zog sich auch sehr in die Länge.

Danach kopierten wir im Gemeindebüro Noten für die am nächsten Tag anstehenden Chorleiterprüfungen. Schließlich bin ich mit Herrn Mohn zu ihm nach Gümmer gefahren und habe seine Familie bei einem Kaffeetrinken kennen gelernt.

MONTAG

Mein nächster Praktikumstag, Montag, fing mittags mit einem Essen an. Wir waren bei einem „Rotaryplaudermeeting“. Gestärkt gingen wir zum Gemeindehaus, wo wir  einen Notenschrank aussortiert haben. Die Noten wurden ins Notenarchiv in der Kirche gebracht. Bevor der erste Orgelschüler kam, erklärte mir Herr Mohn noch die Funktionsweise  der Orgel, Abends begannen die C-Prüfungen.

Sechs Prüflinge mussten zuerst einige theoretische Fragen zur Stimmbildung beantworten und dann mit einem „Ansingechor“ ein bzw. zwei Stücke einstudieren. Kurz vor 22 Uhr waren die Prüfungen zu Ende.

DIENSTAG

Der Dienstag begann um 10 Uhr mit Büroarbeit: 58 Spendenbescheinigungen, Dankbriefe und Adressen mussten geschrieben werden. Danach wurde ein möglichst ökonomischer Probenplan für die Proben der Kantorei zu Bachs Osteroratorium erstellt.

Die Kantorei der Neustädter Hof- und Stadtkirche ist eine der drei großen Kantoreien im Stadtgebiet Hannover. Sie besteht aus etwa 80 Sängerinnen und Sängern und ist neben der Aufführung oratorischer Konzerte immer zugleich Gemeinde- und Gottesdienstchor.

Dienstagabend probt die Kantorei in der Kirche. Während der Probe verließ immer eine Gruppe von ungefähr drei Personen die Kirche, um im Gemeindehaus mit einer Stimmbildnerin zu arbeiten. Ich verbrachte den ersten Teil der Probenzeit in der Gruppenstimmbildung, dann nahm ich an der allgemeinen Chorprobe teil.



MITTWOCH

Mittwoch war ein kurzer Arbeitstag: Vormittags von  9.30 bis 11 Uhr war  Probe der Seniorenkantorei. In der Seniorenkantorei treffen sich etwa 40 älter gewordene Menschen aus verschiedenen Chören, die immer noch gerne singen, deren Stimmen aber nicht mehr so strahlend sind und z.B. eine lange Oratorien-Aufführung auch nicht mehr „durchstehen“ können.

Als ich dort mit Herrn Mohn ankam und mich dazu setzte, fragte mich meine Nachbarin, ob ich das auch wirklich ernst meine- ich wäre doch noch etwas zu jung für diesen Chor. Aber ich war ja nur eine Probe da.

DONNERSTAG

Der Donnerstag begann wieder im Büro. Abrechnungen von verschiedenen musikalischen Veranstaltungen wie dem Weihnachtsoratorium mussten erledigt werden und die Katalogisierung der Noten des Handglockenchores wurde überprüft. Wir wurden damit nicht fertig und setzten diese langwierige Arbeit am Freitagvormittag fort.

Donnerstags abends trifft sich im Gemeindehaus der Handglockenchor. Der Handglockenchor besteht normalerweise aus 16 Spielern, die einzelne Glockentöne bedienen. Eine der Herausforderungen des Handglockenspielens liegt darin, mit seinen 2 Händen mehr als 2 Glocken zu spielen und sie daher während des Stückes wechseln zu müssen.

Für viele Glocken verantwortlich zu sein, erfordert neben hoher Konzentration auch eine erhebliche Geschicklichkeit. Da eine Spielerin fehlte, durfte ich auch gleich  das kleine f und fis übernehmen. Nachdem ich raus hatte, wie man eine Glocke spielt, so dass ein Ton präzise zur rechten Zeit aber auch nicht zu laut erklingt, hat mir das sehr viel Spaß gemacht.

FREITAG

Der Freitag begann wieder mit dem Katalogisieren von Noten und dem Aufräumen des Notenarchivs. Nachdem wir danach die Konzert-Abrechnungen zur Verwaltungsstelle im hannoverschen Stadtkirchenverband gebracht hatten, musste Herr Mohn die Kirchenmusik für den kommenden Sonntag an der Orgel üben.

Währenddessen konnte ich in die Orgel klettern und mir die Funktionsweise genau ansehen. Es ist ziemlich laut in der Orgel, aber ein wunderschöner Klang und der Boden, auf dem man steht, vibriert besonders schön während der tiefen Töne.

Natürlich arbeitet ein Kirchenmusiker auch am Wochenende, besonders am Sonntagvormittag. Da ich am Samstag und Sonntag aber an den Probentagen des Jugendkammerorchesters in Wernigerode teilnehmen musste, war ich nicht dabei. Herr Mohn hatte dafür viel Verständnis.

MONTAG

Am Montag war ich wieder in Hannover. Ich begleitete Herrn Mohn zum Theater. Für eine Aufführung wird ein Greisenchor gebraucht, der sich aus Mitgliedern seiner Seniorenkantorei und der Kantorei zusammensetzen soll. Um das zu besprechen, traf er sich mit dem Regisseur und dem und dem Dramaturg und dem Chor der Greise.
 
Abends wurden weitere Teile der C-Prüfung abgenommen. Diesmal standen Partiturspiel, Singen und begleitendes Klavierspiel auf dem Programm. Besonders interessant fand ich die Bewertungsgespräche und die Notenfindung der Kommission, da ich bisher bei Gesprächen dieser Art nicht dabei sein durfte.

ABSCHLUSSTAG

Mein letzter Tag, Dienstag, begann noch einmal im Büro: Wir haben einen musikalischen Gottesdienst in der Reihe Bach um 5 geplant. Dann wurden noch einige Konzertfaltblätter chronologisch sortiert und eingeheftet und die Statistik über Kirchenmusik von 2009 wurde erstellt. Am frühen Nachmittag war dann die Dienstbesprechung für die nächsten Wochen.

Zum Abschluss und Ausklang meiner Praktikumszeit sind Herr Mohn und ich in ein Café gegangen und haben die Praktikumszeit ausgewertet. Dabei mussten natürlich auch noch die Formulare für die Schule ausgefüllt werden.

FAZIT

Ich habe meine Praktikumszeit bei Herrn Mohn sehr genossen, und es hat sich sehr gelohnt, weil ich viele neue Einblicke in die Arbeit eines hauptamtlichen Kirchenmusikers bekommen habe. Manchmal war es für mich auch anstrengend, weil so viel neu war.

Kirchenmusiker ist ein interessanter Beruf. Vor allem dann, wenn man wirklich musikalisch tätig sein kann. Dass dazu auch so viel Büro- und Verwaltungsarbeiten gehören, finde ich eher lästig.

Aber trotz dieses sehr vielfältigen Arbeitsbereichs habe nicht vor, Kirchenmusikerin zu werden. Ich möchte weiterhin Lehrerin für Musik und Französisch werden und das am liebsten an meiner jetzigen Schule.

Gerne würde aber mehr in der Kirchenmusik arbeiten, ob als Sängerin im Chor oder ehrenamtlich leitend. Da ich als Schülerin in Wernigerode aber nicht regelmäßig am Wochenende zu Hause bin, muss ich das wohl auf später verschieben.

Danke, Herr Mohn!

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