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Die Vermessung der Erde

| Kay Bartelt | Aktuelles

Gemeinsam mit der St. Ursula-Schule Hannover engagieren sich die STRATMANN STIFTUNG und der Rotary Club Hannover-Leineschloss in einem vielversprechenden MINT-Projekt namens GRACE-FO.

Das Projektteam um Norbert Junker (Schulleiter), Christoph Steinmetz und Hans-Peter Meiser hat uns einen kurzen Statusbericht zukommen lassen, den wir nachfolgend veröffentlichen.


"Mit rasenden Schritten bewegen wir uns durch die letzten Tage dieses ungewöhnlichen Jahres. Wir senden Ihnen zwei gute Nachrichten, die uns sicher auch im kommenden Jahr viel Freude bereiten werden:

1. Seit Mitte des Jahres kooperieren wir mit Quantenphysikern und Geodäten der Leibniz Universität Hannover. Diese Kooperation hat mit der Bewilligung des Sonderforschungsbereichs TerraQ durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft nun einen offiziellen Rahmen erhalten.

Thematisch befassen wir uns momentan mit den technischen Hintergründen der Satellitenmission GRACE-FO. Wir freuen uns darauf in den nächsten Jahren am Puls der Forschung von TerraQ dabei sein zu dürfen und unter anderem weitere Einblicke in die Entwicklung von Sensoren für Satellitenmissionen zu erhalten.

2. Aufgrund der großzügigen Unterstützung der STRATMANN STIFTUNG konnten wir Experimentiermaterial beschaffen. Das erlaubt uns ein eigenes Interferometer aufzubauen. Damit können wir zentrale physikalische Phänomene veranschaulichen und untersuchen, die in den Satelliten von TerraQ eine zentrale Rolle spielen.

Die Lieferung mit der überwiegenden Menge des Experimentiermaterials ist eingetroffen und auf Vollständigkeit überprüft. Über den weiteren Verlauf des Aufbaus halten wir Sie auf dem laufenden.

Herzlichen Dank!"

grace fo 02


Der Sonderforschungsbereich TerraQ

Die Erdanziehungskraft ist keine statische Größe. Veränderungen der Massenverteilung - etwa durch Schwankungen des Grundwasserspiegels oder der Meereshöhe - führen zu minimalen Änderungen des Schwerefelds. Diese Änderungen sind messbar und spiegeln somit klimarelevante Prozesse in einzigartiger Weise wider.

Die zugrundeliegenden Prozesse sind jedoch noch nicht ausreichend verstanden, auch da existierende Messkonzepte und Sensoren zur Bestimmung der Schwerefeldvariationen bisher nur eine ungenügende räumlich-zeitliche Auflösung erreichen.

Ein Forschungskonsortium unter Leitung der Leibniz Universität Hannover will im Sonderforschungsbereich (SFB) TerraQ nun neue quanten-basierte Methoden für entsprechende Messungen im Weltraum und auf der Erde mit bisher unerreichter Genauigkeit entwickeln.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben zunächst bis 2024 mit rund 9,6 Millionen Euro. Im Sonderforschungsbereich werden rund 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Geodäsie und der Physik grundlegend neue Messtechniken, Sensoren und Analysemethoden entwickeln.

"Damit können wir die gravimetrische Erdbeobachtung wesentlich verbessern und einen essentiellen Beitrag für die Klimaforschung liefern, mit enormen Auswirkungen auf das gesamte Feld der Geowissenschaften", erläutert Professor Jürgen Müller vom Institut für Erdmessung der Leibniz Universität und designierter SFB-Sprecher.

Quelle: Leibniz-Universität Hannover